NRW-Sozialminister fordert große Pflegereform

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In der Debatte um die Folgen des Verfassungsberichtsurteils zur Pflegeversicherung hat der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann, eine große Pflegereform gefordert.
„Grundsätzlich halte ich das Urteil für richtig. Kinderreiche Familien leisten bei der Pflege einen besonderen Beitrag. Innerhalb der Pflegeversicherung sehe ich für finanzielle Entlastungen jedoch keine Spielräume“, sagte Laumann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Samstag). „Ohne zusätzliches Geld wird man das Urteil des Bundesverfassungsgerichts mit Sicherheit nicht umsetzen können. Wir sollten das Urteil zum Anlass nehmen, um die Pflegeversicherung komplett neu zu denken“, so der CDU-Politiker weiter.„Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wächst immer mehr, und es ist einfach unmöglich, so viele professionelle Pflegekräfte zu finden, wie wir brauchen. Die Pflegeheime haben bereits heute enorme Personalprobleme“, erklärte Laumann weiter. „Wir müssen daher die häusliche Pflege aufwerten, sonst wird das Pflegesystem in ein paar Jahren zusammenbrechen.
Angehörige könnten beispielsweise durch eine Pflegezeit mit einer Lohnersatzzahlung wie beim Elterngeld entlastet werden“, forderte er. „Klar ist: Wir brauchen eine große Pflegereform, die all diese Probleme löst. Die Bundesregierung muss hier schleunigst handeln.“ Laumann kandidiert bei der CDA-Bundestagung in Hildesheim am Wochenende für eine erneute Amtszeit als Vorsitzender.
Autor: © RND / Redaktion