Sozialverband warnt vor erneuter Verhärtung der Langzeitarbeitslosigkeit
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In Hamburg ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen seit Jahren auf hohem Niveau. Wir haben derzeit rund 45.000 Arbeitslose im Hartz-IV-System. Es gibt also einen festen Sockel an Menschen, die über längere Zeit ohne Arbeit sind“, stellt Klaus Wicher, Landeschef Sozialverband SoVD klar.
. „Wenn der frühere Hamburger Sozialsenator und scheidende Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Detlev Scheele bei seinem letzten Auftritt explizit die Langzeitarbeitslosigkeit thematisiert, sollten wir hier in Hamburg hellhörig werden“, sagt Wicher.
Wicher bestätigt dies aus eigener Erfahrung: „Es ist richtig, dass jemand nach Jahren Arbeitslosigkeit ohne starke Hilfen nicht komplikationslos in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden kann. Daher brauchen wir individuelle Unterstützungsprogramme. Ein Ansatz ist das vom Bund aufgelegte Teilhabechancengesetz. Wir brauchen aber auch dringend mehr lokale Programme, die auf die Region und das Quartier zugeschnitten sind. Die Maßnahme des Bundes muss vor Ort umgesetzt und erweitert werden, damit vor allem Langzeitarbeitslose, die mehr als fünf Jahre ohne Beschäftigung sind, mehr Chancen bekommen.“
Wicher begrüßt es, dass der Senat mehr bedarfsgerechte Arbeitsplätze für die Betroffenen schaffen möchte. Anfang des Jahres waren 112 neue Jobs in acht gemeinnützigen Projekten entstanden für Hamburger: innen, die lange ohne Arbeit und auf Transferleistungen angewiesen waren. „Das ist sehr wenig. Dennoch ist es gut, dass der Senat reagiert.“
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung