Lebenserwartung in Teilen Deutschlands während der Pandemie stark gesunken
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In Deutschland ist in einigen Teilen die durchschnittliche Lebenserwartung im zweiten Pandemiejahr 2021 stärker gesunken als 2020. „In der Betrachtung zwischen 2019 und 2021 haben die südlichen Regionen Ostdeutschlands die stärksten Rückgänge verzeichnet“, sagte Markus Sauerberg, Mortalitätsforscher vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) diesen Mittwoch in Wiesbaden.
Vor dem Beginn der Pandemie war die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt in Deutschland jährlich um etwa 0,1 Jahr gestiegen.
Aber wie stehen Deutschland und einzelne Regionen im internationalen Vergleich da? Westdeutsche Bundesländer haben vergleichsweise geringe Rückgänge der Lebenserwartung verzeichnet. Dies gilt sowohl für 2020 wie auch für 2021, während viele andere westeuropäische Länder 2020 deutlich stärkere Rückgänge verzeichneten.
Für Ostdeutschland insgesamt (Männer -1,3 Jahre; Frauen -0,8 Jahre) bewegt sich der Rückgang der Lebenserwartung zwischen 2019 und 2021 in der Größenordnung von England und Wales, die ebenfalls stark von der Coronapandemie betroffen waren. Im Vergleich zu den direkten Nachbarn Tschechien und Polen, wo bei den Männern Rückgänge von 2 beziehungsweise 2,4 Jahren und bei den Frauen Rückgänge von 1,5 Jahren beziehungsweise 2 Jahren verzeichnet wurden, fallen die Rückgänge der Lebenserwartung in Ostdeutschland dagegen geringer aus. „Dass Ostdeutschland an von Corona stark betroffene Länder angrenzt, muss bei der Bewertung der dortigen Entwicklung mitberücksichtigt werden“, sagte Markus Sauerberg. „Insofern sollten in der Coronapandemie regionale Unterschiede in Deutschland immer im gesamteuropäischen Kontext betrachtet werden.“
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung