Lauterbach will die Pflege mit einer Pflegepersonalbemessung mehr entlasten
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Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat ein neues Instrument für die Personalbemessung vorgestellt, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Es soll in den nächsten drei Jahren so die Zahl der Pflegekräfte in den Krankenhäusern steigen. Laut vorgelegten Eckpunkte des Gesundheitsministers soll die Pflegepersonal-Regelung (PPR 2.0) ab dem 1. Januar 2023 erprobt und 2024 verpflichtend eingeführt werden. Ab 2025 sollen Sanktionen greifen, falls Kliniken die Vorgaben nicht einhalten.
„Die Krankenhausbeschäftigten und ver.di werden ihre Expertise in den weiteren Prozess einbringen. Wichtig ist, dass am Ende eine Personalbemessung herauskommt, die sich am Versorgungsbedarf orientiert und tatsächlich eingehalten wird“, betonte Bühler. „Dass die PPR 2.0 nach zweieinhalb Jahren nun endlich auf den Weg gebracht wird, ist ein riesiger Erfolg, den unsere vielen Proteste und Kämpfe bewirkt haben. Eine konsequente Umsetzung der PPR 2.0 wird sowohl die Arbeitsbedingungen in der Krankenhauspflege als auch die Versorgung nachhaltig verbessern.“
Zur Veröffentlichung der Eckpunkte eines Pflegeentlastungsgesetzes erklären Dr. Janosch Dahmen (Grünen), Sprecher für Gesundheitspolitik, und Kordula Schulz-Asche (Grünen), Mitglied im Gesundheitsausschuss:
Pflegekräfte arbeiten - nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie – am Limit! Sie brauchen dringend unsere Unterstützung. Deshalb werden wir zeitnah Personalstandards für die Pflege einführen und damit unser Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einlösen. Die Pflegepersonalregelung 2.0. (PPR 2.0) ist dafür die Grundlage und verschafft den Pflegekräften konkrete Perspektiven für einen Zuwachs an Kolleginnen und Kollegen. Das ist nicht nur entscheidend, um ihre Arbeitsbedingungen wesentlich zu verbessern. Es ist auch maßgebend für eine gute Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten.
Die am Donnerstag vom Gesundheitsminister vorgestellten Eckpunkte sind dafür der Startschuss. Wir begrüßen, dass die PPR 2.0 durch einen Praxistest konkretisiert werden soll. Außerdem ist uns eine verbindliche, bundesweite Einführung wichtig, um Stückwerk zu vermeiden. Über den genauen Zeitplan und mögliche Sanktionen wird noch zu sprechen sein, dabei sollten auch die relevanten Verbände und die Interessensvertretungen der Pflegekräfte eingebunden werden.
Genauso wichtig wie die Einführung der PPR 2.0 ist uns aber auch ihre gute Umsetzung in der Praxis. Einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand für die Pflegekräfte wollen wir vermeiden. Es müssen Lösungen gefunden werden, um die gängigen IT-Systeme so gut wie möglich zu nutzen und den Dokumentationsaufwand gering zu halten. Wesentlich ist auch, dass die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen sowie Fach- und Hilfskräften berücksichtigt wird.
Autor: dm / vedi / grüne
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