Hamburg-Hannover-Bahn: SPD fordert Neubau und Druck auf Niedersachsen
- Lesezeit: 3 Minuten
Für seine ablehnende Haltung zu einem Neubau der Bahnstrecke Hannover-Hamburg erhält der Niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) Gegenwind von Bundespolitikern aus der eigenen Partei. "Nur eine zweigleisige Neubaustrecke entlang der A7 zusätzlich zur Bestandsstrecke erlaubt es, dass ausreichend Züge zwischen Hamburg und Hannover fahren können", erklärte der aus Hannover stammende Bundestagsabgeordnete Adis Ahmetovic (SPD) in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Jakob Blankenburg, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Lüneburg, fügte hinzu: "Eine dauerhafte Lösung für die zukünftigen Anforderungen an den Güter- und Pendlerverkehr sowie den Deutschlandtakt können wir nur im Zusammenspiel aus Instandsetzungen und Neubaustrecken erreichen."
Seit Jahren gibt es Streit darüber, wie die Modernisierung der Strecke auf der wichtigen Nord-Süd-Achse umgesetzt werden soll. Im Kern geht es um die Frage, ob die bestehende und über Uelzen und Lüneburg führende Strecke ausgebaut oder eine komplett neue Strecke durch den Heidekreis gebaut wird. Nach Angaben der Bahn könnte ein Neubau die Fahrzeit zwischen Hamburg und Hannover auf 59 Minuten reduzieren - etwa eine Viertelstunde weniger als jetzt.
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) hatte kürzlich die vom Bund vorgeschlagene Verschiebung der Generalsanierung von 2026 auf das Jahr 2029 unterstützt und erneut betont, dass er einen Neubau auf der Strecke für unrealistisch halte.
Die jungen Bundestagsabgeordneten Blankenburg (26) und Ahmetovic (30) betonten indes in der NOZ: "Wir müssen klotzen, nicht kleckern." Blankenburg warnte davor, das Thema Neubaustrecke auf die lange Bank zu schieben. "Trügerische Kleinlösungen auf Kosten des Klimaschutzes und der Menschen können wir uns nicht mehr leisten." Im Wettbewerb mit anderen Regionen, insbesondere in Europa, müsse Niedersachsen bei der Schieneninfrastruktur "endlich aufholen".