Lauterbachs Pläne bei der Leiharbeit in der Pflege sind zu kurz gedacht
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Nun hat der Minister eine neue Idee. Er will Leiharbeit in der Altenpflege eindämmen. Weil Zeitarbeitskräfte teilweise deutlich mehr Geld verdienten als festangestellte Fachkräfte, und deshalb immer wieder festangestellte Kräfte in ein Leiharbeitsverhältnis wechselten.
Leiharbeit ist ein sehr großes Problem in der professionellen Pflege. Zum einen sind Pflegeeinrichtungen oftmals auf Leiharbeiter*innen angewiesen, zum anderen machen sich Leiharbeitsfirmen eben genau diese Abhängigkeit zunutze und verschärfen damit die Situation zusätzlich.
Dazu Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB: „Die immer weiter ausufernde Leiharbeit in der professionellen Pflege ist Folge des eklatanten Personalmangels und ein Riesen Problem. Die Anbieter der Leiharbeit nutzen die Not vor Ort aus, um zu hohen Stundensätzen Personal an Einrichtungen zu überlassen, welche sie vorher mit hohen Löhnen, Wunscharbeitszeiten und Wunscharbeitstagen ködern. Wenn die Pflegeeinrichtungen keinen Leerstand von Betten in Kauf nehmen wollen, sind sie gezwungen, die Kräfte zu stark überhöhten Stundensätze zu beschäftigen. Die Leiharbeit ist also sowohl ein operatives Problem vor Ort als auch ein zusätzlicher Preistreiber.“
Deshalb sei es richtig, wenn sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) diesem Thema widme, aber die Mittel seien nicht geeignet. Geplant ist, die Leiharbeit in der Altenpflege dadurch einzudämmen, dass Pflegeeinrichtungen die anfallenden Mehrkosten für Leiharbeiter*innen den Pflegekassen nicht in Rechnung stellen dürfen. Zusätzlich sollen auch Vermittlungsgebühren für die Zeitarbeitsfirmen nicht weitergereicht werden. So soll vermieden werden.
Dazu Thomas Knieling weiter: „Es ist stark zu bezweifeln, dass diese Maßnahmen den gewünschten Eindämmungseffekt erzielen werden. Ganz im Gegenteil steht zu befürchten, dass sie für die Altenpflege zum Bumerang werden könnten.