Krebs: Wie Sport die Therapie unterstützt
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Menschen mit Krebs können die Wirkung der Therapie mit passenden komplementären Methoden unterstützen. Diese heilen zwar nicht den Krebs, können aber Nebenwirkungen abschwächen und den Körper stärken. Sport und Bewegung gelten als besonders hilfreich. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" erklärt, worauf Patientinnen und Patienten dabei achten sollten.
Je kräftiger der Körper, desto besser
Regelmäßiger Sport hilft Betroffenen zum Beispiel gegen extreme Müdigkeit (Fatigue), kann die Lebensqualität erhöhen und soll dazu beitragen, Koordination, Kraft und Beweglichkeit zu erhalten. Führende Onkologinnen und Onkologen empfehlen, sich pro Woche mindestens 75 Minuten bei anstrengenden und 150 Minuten bei moderaten Sportarten zu bewegen. Und zwar so früh wie möglich nach der Diagnose. Je kräftiger und ausdauernder der Körper, desto besser hält er die zehrende Zeit aus. "Tumortherapien werden immer komplexer und länger. Für den Körper ist das wie Marathonlaufen", sagt Prof. Dr. Jutta Hübner, Professorin für integrative Onkologie am Universitätsklinikum Jena.
Allerdings sollten Patientinnen und Patienten ihre Belastungsgrenze kennen und sie nicht überschreiten. Expertin Hübner empfiehlt eine Mischung aus Kraft- und Ausdauersport: "Patienten sollten sich mehrmals die Woche sportlich bewegen, und zwar am besten für den Rest des Lebens. Da ist es vor allem wichtig, dass es Spaß macht."
Hauptsache, man bewegt sich
Wer noch kein sportliches Hobby hat und sich der Gesundheit zuliebe neu orientiert, könnte sich einer Gruppe anschließen. Vielleicht hat sogar der örtliche Sportverein eine Tumorsportgruppe. "Menschen mit Krebs können aber auch in der Herz-Kreislauf-Gruppe mittrainieren, so groß sind die Unterschiede nicht", sagt Onkologin Hübner und ergänzt: "Hauptsache, man bewegt sich." Eine gute Anlaufstelle ist auch die eigene Krankenkasse: Die meisten Kassen bezuschussen zertifizierte Sportprogramme in der Nähe des Wohnorts.