Jahrestag des Hamas-Angriffs: Scholz verurteilt Antisemitismus entschieden
- Lesezeit: 4 Minuten
Der Bundeskanzler Olaf Scholz hat heute in einer eindringlichen Videobotschaft auf den morgigen ersten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel hingewiesen. „Es gibt Erlebnisse, die man einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt. So geht es mir seit meiner Reise nach Israel im Oktober des vergangenen Jahres,“ sagte Scholz und erinnerte an die Gräueltaten, bei denen weit über 1.000 Israelis bestialisch ermordet wurden. „Frauen, Männer, Kinder, Babys. In ihren Wohnhäusern. Auf der Straße. Bei einem Musikfestival,“ betonte der Kanzler.
Scholz beschrieb die verheerenden Auswirkungen auf beide Seiten des Konflikts: „Mit ihrem abscheulichen Angriff auf Israel hat die Hamas zugleich eine Katastrophe für das palästinensische Volk ausgelöst. So viel Zerstörung, so viel Leid, so viele Tote und Verletzte.“ Er forderte eindringlich einen Waffenstillstand, der die Zivilbevölkerung im Gazastreifen schützt und die Freilassung der Geiseln ermöglicht. „Die Bundesregierung setzt sich deshalb weiterhin beharrlich für einen Waffenstillstand ein, der jetzt endlich zustande kommen muss,“ betonte Scholz.
Im Hinblick auf die Gefahr einer Eskalation warnte Scholz: „Wir alle wissen, die Gefahr eines Großkonflikts in der ganzen Region bleibt unverändert da.“ Der Kanzler versicherte, dass Deutschland und seine internationalen Partner alles tun werden, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Auch der Antisemitismus in Deutschland war Thema seiner Botschaft. „Ich sage aber klar, was niemals sein darf: Es darf niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens hier in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssen,“ sagte Scholz. „Antisemitismus und blinden Israel-Hass werden wir niemals hinnehmen,“ betonte der Kanzler und sicherte den Jüdinnen und Juden in Deutschland die volle Solidarität des Staates zu.
Zum Abschluss betonte Scholz, dass eine langfristige Lösung des Konflikts nur durch eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung erreicht werden kann: „Für eine nachhaltige Befriedung des Konfliktes ist ein glaubwürdiger Weg hin zu einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung unabdingbar.“
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung