Steigende Pflegekosten erfordern Umdenken bei Finanzierung und Unterstützung
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„Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt und die Pflegekassen sind leer. Beitragssteigerungen sind schon jetzt unausweichlich, denn die unter dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eingeführten Zuschüsse zu den Pflege-Eigenanteilen treiben die Kosten weiter: Mit aktuell 6 Milliarden Euro in zwei Jahren sind sie bereits mehr als doppelt so hoch wie ursprünglich geplant. Wer eine Vollversicherung will, muss also sagen, was sie kostet, wie es in einer Pressemitteilung des BKK Dachverband e. V. heißt.
Vernachlässigt wird in der Diskussion auch wieder einmal die ambulante Pflege, die die größte Gruppe der Pflegebedürftigen ausmacht. Aber auch sie ächzen unter den Preissteigerungen durch Inflation und Lohnerhöhungen. Diese Menschen dürfen wir nicht im Regen stehen lassen. Und da jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann, muss zunächst hier der Fokus liegen.
Gleichzeitig ist natürlich auch eine Entlastung bei den Pflegeheimkosten notwendig. Hier sind aber in erster Linie die Länder am Zug, die endlich ihren Verpflichtungen bei den Investitionskosten nachkommen müssen. Denn diese schultern die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner derzeit überwiegend alleine. Wenn das nicht passiert, dürfen nicht wieder die Beitragszahlenden zur finanziellen Entlastung der Heimbewohner herangezogen werden. Auch bei der Finanzierung der Ausbildungskosten ist ein Umdenken erforderlich. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat versprochen, die stetig steigenden Pflegekosten in den Griff zu bekommen. Das würde bedeuten, dass auch der Zuschuss zu den Pflegekosten in der stationären Langzeitpflege kritisch hinterfragt werden muss“, sagt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes.