VdK Deutschland gibt größte Studie zur häuslichen Pflege in Auftrag
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Um mehr über die konkreten Nöte und Bedürfnisse von Gepflegten und ihren Angehörigen zu erfahren, hat der Sozialverband VdK Deutschland die größte Studie zur häuslichen Pflege in Bezug auf die Leistungen der Pflegeversicherung initiiert.
Im Saarland werden rund 42.000 Menschen zuhause versorgt, mehr als drei Viertel aller Pflegebedürftigen.„Pflegende Angehörige übernehmen eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, gleichzeitig erleben sie eine hohe Belastung. Wie diese konkret aussieht und wie die Pflegeversicherung an den Bedürfnissen der Betroffenen ausgerichtet werden kann, soll die Studie beantworten. Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse sein“, sagt VdK-Landesgeschäftsführer Peter Springborn. Der VdK Saarland ruft seine Mitglieder sowie Betroffene dazu auf, an der Umfrage teilzunehmen. Diese kann bis zum 9. Mai online ausgefüllt werden.
„Gerade in der Corona-Pandemie hat sich die Pflege zuhause nochmals deutlich verändert“, sagt Springborn. „Wir sorgen uns um die pflegenden Angehörigen und um die Betroffenen, die seit Monaten kaum noch Pflege- oder Betreuungsangebote außerhalb der eigenen vier Wände mehr wahrnehmen konnten – aus Angst vor einer Ansteckung und weil die Zahl der Plätze etwa für Tagespflege viel zu gering ist. Die Belastungen im letzten Jahr waren enorm und haben viele an ihre Grenzen gebracht.“ Die häusliche Situation in der Krisenzeit und wie sich allgemein die Versorgung im Alltag gestaltet, steht im Mittelpunkt der VdK-Pflegestudie „Pflege zuhause – Zwischen Wunsch und Wirklichkeit“.
Mit 2,1 Millionen Mitgliedern in Deutschland und mehr als 52.000 im Saarland hat die Studie ein großes Potenzial, die Bedürfnisse und Herausforderungen von pflegenden Angehörigen benennen zu können. „Es handelt sich dabei um die größte Untersuchung, die es bisher für die häusliche Pflege gab“, so Springborn. Die stationäre Versorgung in der Langzeitpflege ist ein sehr gut erforschter Bereich aber die Pflege zuhause weiterhin ein Dunkelfeld. Es ist unbekannt, wie viel Geld Betroffene aus ihrer eigenen Tasche zur Pflege dazu zahlen. Welche Angebote der Pflegeversicherung werden überhaupt in Anspruch genommen und wie zufrieden sind alle Beteiligten damit? „Der VdK wird Licht ins Dunkel bringen und wir werden mit den Ergebnissen die Diskussion der Pflegepolitik in den nächsten Jahren mitbestimmen“, sagt Springborn.
Die Studie im Auftrag des VdK Deutschland wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück unter der Studienleitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Büscher durchgeführt. Sie richtet sich an Personen, die selbst pflegebedürftig sind, an pflegende Angehörige aber auch an Personen, die noch gar keine Berührungspunkte mit dem Thema Pflege hatten.
Mehr Infos auf: www.vdk.de/pflegestudie
Autor: VDK Presse und Öffentlichkeitsarbeit / © EU-Schwerbehinderung