Nicht einmalig, sondern dauerhaft: Menschen mit wenig Einkommen brauchen mehr Unterstützung
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„Menschen, die wenig haben brauchen Entlastung – ohne Wenn und Aber“ – Klaus Wicher, Hamburger Landesvorsitzender Sozialverband SoVD fordert für die Betroffenen Unterstützung, die nachhaltig ist: „Mit einer Einmalzahlung ist es nicht getan.“
Die Situation für Menschen, die von Armut betroffen sind, wird immer brisanter. Der Bund hat bereits darauf reagiert und einmalige Zahlungen geleistet: „Einerseits ist das ein positives Signal, dass nämlich der Staat die Nöte in einzelnen Bevölkerungsgruppen erkannt hat. Trotzdem bleiben die Hilfen zu allgemein. Zudem kommen die Entlastungen gar nicht bei armen Menschen an, beispielsweise beim Tankrabatt, denn sie können sich gar kein Auto leisten.“
Auch das Neun-Euro-Ticket helfe den besonders vulnerablen Gruppen nicht ausreichend: „Diese Maßnahme ist zeitlich begrenzt, außerdem kann man damit nicht seinen Kühlschrank füllen. Die Preise für das tägliche Leben steigen gerade sehr schnell. Schon vor der Pandemie hatten es Menschen mit kleinen Einkommen wie Grundsicherungsempfänger: innen im Alter, Hartz-IV-Bezieher, Alleinerziehende, Studenten, Azubis, aber auch Minijobber schwer, mit dem wenigen über die Runden zu kommen.
Wicher fordert eine dauerhafte Verbesserung der Grundsicherung: „Hier ist zuerst der Bund gefragt. Aber auch Hamburg muss in die Pflicht genommen werden und aus eigenen Mitteln diesen Satz aufstocken. Ob es jetzt ein fester Betrag ist von 20 Euro, so wie es in München schon seit Jahren Praxis ist, oder monatliche eine Zahlung angepasst an die Inflation – da sind wir flexibel. Wichtig ist, dass die Stadt endlich anerkennt, dass Menschen in Hamburg noch weniger haben als anderswo und dass sie direkt, schnell und unbürokratisch Hilfe brauchen.“
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung