Polizeigewerkschaft lehnt Cannabis-Legalisierung ab und fordert mehr Therapieplätze
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Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) kritisiert die geplante Cannabis-Legalisierung wegen der erhöhten Gesundheitsgefahr für Jugendliche und fordert stattdessen den Ausbau von Therapieplätzen. DPolG-Vorsitzender Rainer Wendt sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Ich hätte mir gewünscht, dass Herr Lauterbach sich mehr Gedanken darüber macht, dass junge Menschen, die auf einen solchen Weg geraten sind und da wieder wegwollen, Therapieplätze brauchen." Sich zu überlegen, wie ein Ausbau gelingen könnte, "wäre ein sinnvoller Beitrag zum Schutz junger Menschen gewesen."
Aus dem Polizeialltag berichtete Wendt der NOZ: "Sie glauben gar nicht, wie viele verzweifelte junge Eltern ich gesehen habe." Wer als Jugendlicher mit dem Konsum aufhören wolle, finde "dann gar keinen Platz, damit er überhaupt eine vernünftige Therapie machen kann, um davon auch wieder wegzukommen", so Wendt. "Das wäre eine ehrenvolle Aufgabe gewesen, sich da verdient zu machen."
Wendt kritisierte in der NOZ zudem die hohen Freimengen von bis zu 50 Gramm pro Monat als Gefahr: "Sie können den ganzen Monat bekifft durch die Welt laufen!"
Als Alternative zur Legalisierung schlägt die Polizeigewerkschaft vor, das Cannabis-Verbot ins Ordnungswidrigkeitenrecht zu überführen, um Kommunen die Möglichkeit zu geben, Sanktionsinstrumente "flexibel anzuwenden."