Demokratiefest in Berlin - „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“
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Das Demokratiefest, das auch das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes feierte, ist zu Ende gegangen. Über drei Tage hinweg hatten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich über die Arbeit der Ministerien zu informieren.
Insbesondere die Talks mit diversen Politikerinnen und Politikern, zogen viele Besucherinnen und Besucher an, da dort meist auch die Möglichkeit bestand, die Bundesministerinnen und Bundesminister direkt mit Fragen zu konfrontieren.
Besonders deutlich wurde in den Debatten, dass Bürgerinnen und Bürger zu aktuellen Themen viele Fragen haben. Fragen die eigentlich meist geklärt sind, jedoch offensichtlich die Antworten darauf, schlecht transportiert wurden und somit Verunsicherungen entstehen.
Offensichtlich wurde in den Talks auch, dass sich viele Antworten eigentlich wiederholen, aber offensichtlich doch nicht allen Bürgerinnen und Bürgern bekannt waren. Man darf das als Auftrag, insbesondere auch an die Medien, verstehen. Das dabei allerdings auch viele Falschmeldungen im Netz kursieren, das wurde ebenfalls auf dem Demokratiefest deutlich.
Das Grundgesetz feiert 75 Jahre Geburtstag, ein Grundgesetz, dass in der Vergangenheit oft angepasst wurde und genau dieser Anpassungsprozess scheint nicht beendet, denn gerade der Artikel 3 „ Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“ wurde immer wieder angemahnt, da dieser Artikel noch nicht alle Menschengruppen einschließt.
Auffällig war das große Interesse an dem Demokratiefest von Menschen mit Einschränkungen. Das diese Menschen einen hohen Stellenwert hatten, zeigte sich an dem weitestgehend barrierefreien Talks, die zumindest meist mit Gebärdensprachdolmetschern unterstützt wurden. Die Grenzen der Barrierefreiheit zeigten sich aber bei den Rundgängen im Reichstagsgebäude, denn hier ging es häufig nicht ohne Treppensteigen, so zumindest der erste Eindruck. Dennoch konnten viele Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Reichstag besichtigen, was zeigt, dass hier viel Unterstützung geleistet wurde.
Das Abschlussfest am gestrigen Abend war inhaltlich stark an das Grundgesetz gebunden und umfasste eine über zweistündige Bühnenshow. Besonders viel Applaus erhielt dabei das vom Regisseur Ulrich Thon gezeigte inklusive Theaterstück „Alle sind gleich“. Ein Theaterstück, das viele Menschen bewegte, insbesondere die Botschaften, die dieses Theaterstück vermittelte. Botschaften die deutlich machten, dass jeder Mensch gleich ist, mit und ohne Behinderung.
Schade, dass die Abschlussfeier erst zur späten Stunde im TV ausgestrahlt wurde, doch am Ende wurde das Theaterstück „Alle sind Gleich“ im TV auch nicht so transportiert, wie es eigentlich sollte.