Klimawandel in Deutschland: Bericht zeigt alarmierende Kosten und Risiken auf
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Am Mittwoch hat sich der Ausschuss für Klimaschutz und Energie mit einem Bericht des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zu den Kosten des Klimawandels in Deutschland befasst.
Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Prognos und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) untersuchen systematisch und umfassend die volkswirtschaftlichen Folgekosten sowie immaterielle Schäden klimawandelbedingter Extremwetterereignisse. In ihrem Projektbericht heißt es: Wenn im Zuge des Klimawandels Hitzewellen, Dürren oder Extremniederschläge häufiger und intensiver auftreten, könne dies verschiedene Schäden verursachen: vom weggeschwemmten Haus an der Ahr über ausgefallene Halbleiterlieferungen bis hin zu Todesfällen durch Hitze. Auch Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Ökosysteme müssten einbezogen werden, wenn die Gesamtschäden des Klimawandels betrachtet werden. Aber auch graduelle Veränderungen durch den Klimawandel wie der Anstieg des Meeresspiegels und Temperaturverschiebungen wirkten sich aus - etwa auf Küsten, auf Ökosysteme oder auf die Verbreitung von Krankheitserregern.
Die vorliegende Studie habe sich auf die Schäden von klimawandelbedingten Extremwetterereignissen konzentriert. Schäden durch klimatische Veränderungen seien nicht immer monetär zu bewerten, es gebe auch große immaterielle Schäden. Beeinträchtigungen von Gesundheit, Lebensqualität und Zufriedenheit zählten dazu.
Auch Schäden an der natürlichen Umwelt, wie Biodiversitätsverluste, Veränderungen des Stadt- und Landschaftsbilds und damit verbundene Einbußen an Erholungsnutzen. Die volkswirtschaftlichen Schäden des Klimawandels gingen zudem weit über die direkten Schäden hinaus. Komme es etwa zu Lieferverzögerungen durch überschwemmte Infrastrukturen oder zu Arbeitsproduktivitätseinbußen durch Hitzebelastungen, schlage dies indirekt auch als Klimaschaden zu Buche.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die zu erwartenden jährlichen Folgekosten für den Zeitraum von 2022 bis 2050 im Zeitverlauf immer stärker ansteigen und sich am Ende auf 280 bis 900 Milliarden Euro summieren würden. Zum Vergleich: Die Flutschäden des Jahres 2021 würden auf mindestens rund 40 Milliarden Euro geschätzt. Ein solches Schadensausmaß könnte also immer häufiger und bis zur Mitte des Jahrhunderts rein rechnerisch fast jedes Jahr eintreten, heißt es in dem Bericht. Dabei handle es sich bei den ermittelten Kosten jeweils um eine Untergrenze, da nur solche Klimawirkungen betrachtet worden seien, die monetär zu erfassen sind und in ökonomischen Modellen abgebildet werden können.
Autor: Bundestag/hib | © EU-Schwerbehinderung/Deutscher Bundestag