SED-Opferbeauftragte kritisiert Desinformation durch Bündnis Sahra Wagenknecht
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Die SED-Opferbeauftragte des Bundestages, Evelyn Zupke, hat sich dem jüngst in einem Offenen Brief von DDR-Bürgerrechtlern erhobenen Desinformations-Vorwurf gegen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) angeschlossen.
„Es ist beunruhigend zu sehen, dass im Umfeld des BSW fast wortgleiche Erklärungen wie jene der russischen Staatsmedien verbreitet werden“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Zugleich geriert sich Sahra Wagenknecht als Stimme der Ostdeutschen. Sie sagt: Wer mich kritisiert, der diffamiert die Ostdeutschen.“ Tatsächlich sei aber das Meinungsbild in Ostdeutschland viel differenzierter. „Insofern ist die Kritik in dem Offenen Brief berechtigt“, sagte Zupke. Darin hatten die Bürgerrechtler Wagenknecht Desinformation und Lüge vorgeworfen.
Zupke nahm Menschen in Ostdeutschland wegen ihres enormen Zuspruchs für AfD und BSW in Schutz. „Natürlich ist es beunruhigend, wie viele Menschen aus Wut und Protest wählen“, sagte sie. „Das ist aber kein rein ostdeutsches Phänomen. Auch im Westen erzielt die AfD teils gute Ergebnisse. Im Osten kommen nur mehrere Faktoren zusammen, die so ein Wahlverhalten begünstigen.“ Dazu gehörten die SED-Diktatur und die Umbrüche nach der Wiedervereinigung. „Deshalb muss man den Menschen zuhören und ihre Ängste ernst nehmen. Die Politik muss sich im Übrigen fragen lassen, was ihr eigener Beitrag zum Zustandekommen solcher Wahlergebnisse ist.“