Special Olympics Deutschland nutzt Parlamentarischen Abend zu Forderung an Politik
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Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser blickt nach dem großen Erfolg der Special Olympics World Games Berlin 2023 zuversichtlich in die Zukunft: „Die Special Olympics in Berlin waren ein Aufbruch für mehr Inklusion weit über den Sport hinaus. Der konkrete Auftrag auf allen Ebenen lautet jetzt: den Sport noch stärker für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zu öffnen. Es geht darum, Barrieren abzubauen und alle Menschen an unserer Gesellschaft teilhaben zu lassen, auch im Sport. Wir stehen für mehr Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe an Sportaktivitäten von Menschen mit Behinderung.“
Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland sieht die Zeit gekommen, um Teilhabe im Sport auf regionaler Ebene zu stärken: „Die Weltspiele sind und waren ein Meilenstein in der Entwicklung von Special Olympics Deutschland. Sie haben unsere Athlet*innen ins Bewusstsein gebracht und uns als Akteur im Sport gestärkt. Wir wollen jetzt gemeinsam mit unseren Landesverbänden, den Kommunen und dem organisierten Sport inklusiven Sport vor Ort ermöglichen. Dabei haben wir noch einen langen Weg vor uns, bei dem wir die Unterstützung sowohl der Bundesregierung als auch der Landesregierungen benötigen.“
Bezogen auf den Spitzensport von Special Olympics sagte Krajewski: „Unser Team Deutschland hat gezeigt, mit welcher Kraft, mit welcher Willensstärke und mit welcher Freude die Athletinnen und Athleten ihren Spitzensport ausüben. Für ihre Weiterentwicklung und Stärkung brauchen wir die nachhaltige und langfristige Finanzierung durch das BMI, worum ich – bezogen auf die kommenden Haushaltsjahre – an dieser Stelle ausdrücklich noch einmal bitten möchte.“
Krajewski wies weiterhin auf die umfassende Handlungsnotwendigkeit für mehr Teilhabe bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland hin. Hierzu hätten die Teilhabeempfehlungen des Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel einen sehr wertvollen Beitrag geleistet.
Kongress #ZusammenInklusiv – Diskussionsforum für die Zukunft der Teilhabe
Am 20. und 21. März 2024 fand im Vorfeld des Parlamentarischen Abends der zukunftsweisende Kongress #ZusammenInklusiv statt. Special Olympics Deutschland hatte mit Unterstützung des BMI, BMAS und des Berliner Senats unter dem Motto „#ZusammenInklusiv – Deutschlands größter Inklusionsbewegung“ eingeladen, um beim bundesweit größten Kongress dieser Art die Zukunft der gesellschaftlichen Teilhabe zu diskutieren. Rund 220 kommunale Netzwerkpartner, Vertreterinnen und Vertreter des Organisierten Sports und der Behinderten- und Selbsthilfe sowie politische Akteure aus dem gesamten Bundesgebiet sind dabei miteinander in den Dialog gegangen. Aufbauend auf den bisherigen Erfolgen wurde gemeinsam die Zukunft von #ZusammenInklusiv eingeläutet, um schnellstmöglich inklusiven Sport vor Ort noch zielgerichteter und besser zu fördern.
Auch Special Olympics Athlet Martin Köhler aus Sachsen-Anhalt bestätigt, dass der Weg zu mehr Teilhabe im Sport noch lang ist: „Ich habe das Glück einen guten Trainer und Verein gefunden zu haben, was nicht alle Athleten haben. Nur so konnte ich eine Medaille bei den Weltspielen in Berlin gewinnen. Wir brauchen bessere Trainingsmöglichkeiten, Zugang zu Sportstätten, mehr Wettbewerbe und feste Zeitfenster für unsere Trainings. Durch mehr Angebote in Vereinen und die Förderung unseres Sports können wir uns auch international besser messen und Medaillen gewinnen.“
Ein gutes Beispiel wie Teilhabe gefördert und gelebt werden kann, zeigt Jennifer Sprenger, die über #ZusammenInklusiv zur Teilhabe-Beraterin weitergebildet wurde. „Vor meinem Engagement als Teilhabe-Beraterin war ich 17 Jahre in einer Werkstatt tätig. Über die Werkstatt wurde ich dann als Teilhabe-Beraterin für inklusive Angebote mit dem Schwerpunkt Sport ausgebildet. Die größte Herausforderung ist die Integration in Unternehmen und Einrichtungen und betroffene Familien aufzuklären. Nun habe ich die Möglichkeit in Unternehmen und zu Angehörigen zu gehen, um dort über inklusive Angebote zu erzählen und Familien hinsichtlich der Notwendigkeit von Sport zu sensibilisieren.“
Autor: Redaktion / © EU-Schwerbehinderung