Bundesregierung zur erwartet neue Coronawelle im Herbst und Winter
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Die Bundesregierung rechnet im kommenden Herbst/Winter mit einer neuen Corona-Infektionswelle. Welche Variante des Virus dann vorherrschend sein werde, sei ungewiss, heißt es in der Antwort (20/1920) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/1593) der CDU/CSU-Fraktion.
Es sei sinnvoll, einen Vorrat aus den bereits zugelassenen Impfstoffen als Rückfall- und Sicherheitsreserve anzulegen. Für den Zeitraum zwischen Mitte April 2022 und Ende Dezember 2022 ergebe sich laut Prognose ein nationaler Bedarf von rund 62 Millionen Erstgenerations-mRNA-Impfstoffdosen.
Diese Menge müsse vorgehalten werden, um eine Grundimmunisierung bisher ungeimpfter Menschen oder eine weitere Auffrischungsimpfung von grundimmunisierten Personen über zwölf Jahre zu ermöglichen, soweit im Herbst eine auf dem Ursprungsvirus basierende, virulente Variante das Ausbruchsgeschehen bestimme, heißt es in der Antwort.
Die klinischen Studien der Impfstoffhersteller mit an Varianten angepassten Impfstoffen dauern den Angaben zufolge noch an. Bei einem positiven Verlauf könne mit einer Zulassung eines an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffs ab Herbst 2022 gerechnet werden.
Die Coronalage entwickelt sich nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) günstig. Bei den Fall- und Sterbezahlen sei derzeit ein Rückgang zu verzeichnen, sagte der Minister am Mittwoch in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des Bundestags. Allerdings könne noch keine komplette Entwarnung gegeben werden.
Der Minister erläuterte den Abgeordneten die Corona-Strategie für den Herbst und Winter, die aus vier Komponenten bestehe: der Impfstrategie, der Teststrategie, der Behandlungsstrategie und der Anpassung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG), deren Details er noch offen ließ.
Die Einreise-, Impf- und Test-Verordnung würden derzeit überarbeitet. Bei der Beschaffung von Impfstoffen werde der sogenannte Portfolio-Ansatz verfolgt mit unterschiedlichen Vakzinen, die im Herbst in ausreichender Menge verfügbar sein sollen.
Lauterbach ging auch auf die jüngsten Fälle von Affenpocken in Deutschland ein. In den USA sei der Impfstoff Imvanex gegen die Affenpocken zugelassen, in Deutschland sei eine kurzfristige Zulassung des Impfstoffs gegen diese Infektion auch möglich.
Er habe den Kauf von 40.000 Einheiten gezeichnet, falls die Ringimpfung von Risikopersonen notwendig werde. Sein Haus behalte sich weitere Beschaffungen vor. In den meisten Fällen heile die Krankheit von selbst wieder aus.
Autor: Bundestag/hib | © EU-Schwerbehinderung/Deutscher Bundestag
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