STIKO empfiehlt zweiten Corona-Booster ab 60 Jahren
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Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihrer Impfempfehlung angepasst und empfiehlt nun allen Menschen ab 60 Jahren eine vierte Corona-Impfung. Bisher empfahl die STIKO eine zweite Auffrischimpfung ab 70 Jahren sowie einigen Risikogruppen.
Dabei soll die erste Auffrischimpfung oder die letzte Corona-Infektion mindestens sechs Monate zurückliegen. So dürfte nur in „begründeten Einzelfällen“ der Abstand „auf vier Monate reduziert werden“.
Dadurch sollen besonders gefährdete Menschen noch besser vor einer schweren Covid-19-Erkrankung und dadurch verursachten Todesfällen geschützt werden, teilte die STIKO am Donnerstag in Berlin mit.
Zudem werde Menschen ab fünf Jahren „mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung," wie etwa Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine vierte Impfung empfohlen.
So soll mit einer Impfkampagne „ab Mitte September begonnen werden", berichte „Bild“ unter Berufung auf eines Berichts der Ständigen Impfkommission, "um einen optimalen Schutz im kommenden Herbst beziehungsweise Winter zu erzielen".
Zudem sollen die Bürgerinnen und Bürger nicht auf einen angepassten Impfstoff warten. „Es ist nicht empfohlen, auf einen angepassten Impfstoff zu warten und deshalb eine indizierte Impfung zu verschieben“, heißt es im Beschluss. „Sobald Varianten-adaptierte Impfstoffe zugelassen und verfügbar sind, wird die STIKO die Evidenz aufarbeiten und ihre Empfehlung gegebenenfalls anpassen", laut dem Bericht.
Zudem spricht sich die STIKO in der aktualisierten Empfehlung für den Einsatz des Proteinimpfstoffs von Novavax zur Grundimmunisierung für Jugendliche ab 12 Jahre aus – so war bisher dieser er erst ab 18 empfohlen. Dabei soll geimpft werden mit zwei Impfdosen im Abstand von mindestens drei Wochen.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek begrüßte, dass es jetzt offiziell neue Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt. Holetschek bekräftigte am Donnerstag: „Es ist gut, dass die STIKO die zweite Auffrischungsimpfung gegen Corona auch für Menschen ab 60 Jahren empfiehlt. Dadurch sind wir in Deutschland im Gleichklang mit den Empfehlungen auf EU-Ebene. Auch die Impf-Empfehlung für alle Menschen ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf infolge von Grunderkrankungen erscheint mir sinnvoll.“
Holetschek betonte: „Ich bin auch dankbar, dass sich die STIKO zum gebotenen Mindestabstand für die zweite Auffrischungsimpfung klar geäußert hat. Mit der Empfehlung von sechs Monaten Abstand zur ersten Auffrischungsimpfung oder einer vorangegangenen Infektion können alle arbeiten. Das darf jetzt auch die Ampel-Koalition bei der Verbesserung des Infektionsschutzgesetzes nicht ignorieren. Das Drei-Monats-Intervall als Ausnahme von der Maskenpflicht passt nicht zur neuen STIKO-Empfehlung und ist den Bürgerinnen und Bürgern nicht vermittelbar.“
Autor: dm / © EU-Schwerbehinderung