Coronavirus - Falsche Panikmache - Lufthansa setzt Flüge nach China aus
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Seit Tagen findet der Coronavirus einen wichtigen Fokus in den Medien doch wird am Ende nur falsche Panik gemacht? Laut dem Bundesministerium für Gesundheit, wird eine mögliche Ausbreitung als "gering" eingeschätzt. "Es war zu erwarten, dass das Virus auch Deutschland erreicht. Die Fälle zeigen aber, dass wir gut darauf vorbereitet sind. Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt nach Einschätzung des RKI (Robert-Koch-Institut) weiterhin gering", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
In "Richtung" China werden hohe Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Die Lufthansa hat beispielsweise alle Flüge nach China gestrichen. Hintergrund ist offensichtlich der Lufthansa-Flug LH 780 von Frankfurt am Main nach Nanjing im Osten von China, auf dem ein von den örtlichen Behörden als "potentielles Gesundheitsrisiko" eingestuft wurde. Der Mann war vor etwa zwei Wochen auch nach Wuhan gereist. Weißte jetzt Symptome auf. Daher wurde er und die jeweiligen drei Reihen vor und hinter ihm medizinisch untersucht. Die Lufthansa ließ die Crew ohne Aufenthalt wieder zurück nach Deutschland fliegen und wird am Abend in Frankfurt erwartet. Die Gesundheitsbehörden sollen informiert sein.
Viele Kritiker sehen, dass hinsichtlich des Coronavirus "falsche Panikmache" seitens der Medien gemacht wird. Eine Statistik zeigt einmal die Zahlen, wie viele Menschen jährlich an Grippe erkranken und wie viele Menschen daran sterben.
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Die Zahlen stammen vom Robert-Koch-Institut. Zeigen aber auch deutlich, dass die Sterberate bei dem Grippevirus im Verhältnis, wesentlich geringer ist. Auf unsere Frage an das Bundesgesundheitsministerium, wie sich Bürgerinnen und Bürger vor dem Coronavirus schützen können, erhielten wir bisher keine Antwort. Lediglich auf der Webseite des Bundesministeriums ist folgende Präventivmaßnahme zu finden: "Es werden die gleichen Maßnahmen empfohlen, die auch grundsätzlich zur Vermeidung von Grippe gelten: gute Handhygiene, Husten- und Nies-Etikette sowie Abstand zu Erkrankten halten."
Wie wir berichteten, sollen einige EU- Bürger aus China nach Hause geholt werden. Spahn teilte im ZDF-Morgenmagazin mit, dass die Vorbereitung für den Rückholflug der etwa 100 Deutschen laufen würden. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes soll es dazu in den nächsten Tagen einen Sonderflug der Deutschen Luftwaffe geben. Allerdings müssten die Passagiere dann "unter Quarantänebedingungen" in Deutschland versorgt werden, denn aktuell wird von einer Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Krankheit) von 14 Tagen ausgegangen.
Gute Nachrichten gibt es aus Bayern. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Mittwoch über die aktuelle Entwicklung zu Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus in Bayern informiert. Die Ministerin betonte in München: "Mittlerweile liegen die Ergebnisse von weiteren Tests vor. Darunter befanden sich keine neuen Fälle. Damit bleibt es derzeit bei dem Stand von gestern Abend."
Demzufolge haben sich bislang insgesamt vier Menschen in Bayern mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Alle sind Mitarbeiter der Firma aus dem Landkreis Starnberg, bei der bereits der erste Betroffene beschäftigt ist. Dieser Mann hatte sich offensichtlich am 21. Januar während einer Fortbildungsveranstaltung bei einer chinesischen Kollegin angesteckt. Diese Kollegin ist am 23. Januar nach China zurückgeflogen. Am 27. Januar wurde das Gesundheitsamt von der Firma von der Erkrankung der Frau aus China unterrichtet.
Der Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Dr. Andreas Zapf unterstrich: "Das LGL hat heute damit begonnen, weitere enge Kontaktpersonen aus der Firma eingehend zu befragen und zu testen. Dies geschah vor Ort bei der Firma im Landkreis Starnberg. Die Ergebnisse dieser Tests werden voraussichtlich am morgigen Donnerstag vorliegen. Die Kontaktpersonen sollen vorerst zuhause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen meiden."
Bereits am Dienstagabend war bekannt geworden, dass sich drei weitere Menschen in Bayern mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Auch diese Patienten sind Mitarbeiter der Firma aus dem Landkreis Starnberg, bei der bereits der erste Betroffene beschäftigt ist. Es handelt sich dabei um zwei Männer (27 und 40 Jahre alt) und eine Frau (33 Jahre alt).
Der behandelnde Chefarzt Prof. Dr. Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing betonte: "Die vier Patienten sind symptomfrei und in klinisch gutem Zustand. Das ist eine wirklich gute Nachricht. Sie sind bei uns aktuell weiterhin zur klinischen Beobachtung. Mit der Zimmer-Isolierung besteht keine Ansteckungsgefahr für andere Patienten und Besucher in der München Klinik Schwabing."
Huml unterstrich: "Wir nehmen die Lage weiterhin sehr ernst. Wir behalten die aktuelle Entwicklung im Blick und stehen mit dem Robert Koch-Institut und dem Bund intensiv im Austausch."
Die Ministerin ergänzte: "An der gestern am LGL eingerichteten Telefon-Hotline besteht hohes Interesse. Wir haben die Hotline daher personell aufgestockt. Unter der Nummer 09131/6808-5101 können Bürgerinnen und Bürger täglich Fragen stellen." Huml fügte hinzu: "Auch die Familien der bislang positiv getesteten Personen wurden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert."
Autor: kk / © EU-Schwerbehinderung