Jede zweite Frau mit Vollzeitjob verdient zu wenig für Rente über 1.400 Euro
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Jede zweite Frau und jeder dritte Mann in Deutschland verdient aktuell zu wenig, um nach 45 Jahren Berufstätigkeit eine Rente von mehr als 1.400 Euro zu erhalten. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Demnach ist für einen Rentenbezug von monatlich 1.400 Euro derzeit ein Bruttomonatslohn von 3.401 Euro nötig, der durchgehend über 45 Jahre gezahlt wird. Diese Zahlen verfehlten im Jahr 2022 laut Ministerium fast zehn Millionen der insgesamt 22 Millionen Vollzeitbeschäftigten: nämlich 3,6 der 7,2 Millionen Frauen in Vollzeitjobs und 6 von 14,8 Millionen Männern.
Wie das Arbeitsministerium erklärte, sind für eine Netto-Rente von 1.600 Euro derzeit 45 Jahre mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 3.887 Euro im Monat nötig. Laut der aktuellen Beschäftigungsstatistik der Bundesarbeitsagentur erreicht die deutliche Mehrheit der Vollzeitbeschäftigten – nämlich 12,3 Millionen – diese Summe derzeit nicht. Um bereits nach 40 Jahren einen Rentenanspruch oberhalb der 1.600 Euro zu erreichen, wäre sogar ein Monatsverdienst von 4.373 Euro notwendig. Unter dieser Grenze liegen im Moment sogar 14,5 der 22 Millionen Vollzeitbeschäftigten in der Bundesrepublik.
Wagenknecht nannte diese Zahlen „skandalös“: „Frauen sind die Verlierer Nummer eins von zu niedrigen Löhnen während des Erwerbslebens und eines im EU-Vergleich unerträglich niedrigen Rentenniveaus im Alter“, sagte sie dem RND.
Während die deutsche Wirtschaft durch die Leistung der Arbeitnehmer zur stärksten Europas geworden sei, drohten „gleichzeitig mehr als die Hälfte der knapp 22 Millionen Vollzeitbeschäftigten nach einem kompletten Arbeitsleben mit weniger als 1.600 Euro Rente abgespeist“ zu werden.